Magenballon

Menschen mit deutlichem Übergewicht haben nicht nur ein kosmetisches, sondern vor allem auch ein gesundheitliches Problem. Besonders in den letzten Jahren haben immer mehr Menschen an Gewicht zugenommen, was deutlich durch die Ernährung und auch durch zu wenig Bewegung im Alltag begründet ist. Ständige Diäten sorgen am Ende dafür, dass das Gewicht immer mehr zunimmt, statt weniger zu werden. Wenn das Körpergewicht krankhaft erhöht ist, drohen eine Reihe von anderen Erkrankungen, wie Diabetes, Gelenkerkrankungen oder Bluthochdruck. Auch Fettstoffwechselstörungen und Herzinfarkte können durch hohes Übergewicht entstehen. Die meisten Betroffenen kommen nicht mehr durch eine vernünftige Ernährung, Sport und das richtige Verhalten aus diesem Dilemma heraus. Die Essgewohnheiten können sich im Laufe eines Lebens so einbrennen, dass manche Menschen wider besseren Wissens nicht die Kraft aufwenden können, eine gesunde Ernährung durchzuführen. Um den richtigen Arzt für einen Magenballon zu finden eignet sich unser Klinikfinder:

Eine langfristige Methode mit Erfolgspotenzial

Wenn das Übergewicht so hoch geworden ist, dass eine Ernährungsumstellung bzw. eine Diät unter ärztlicher Anleitung alleine nicht ausreichen würde, um das Gewicht zu reduzieren, sind Maßnahmen wie das Einsetzen eines Magenballon ein Thema. Der Einsatz eines Magenballon ist eine weniger drastische Maßnahme wie die Verkleinerung des Magens durch ein Magenband oder eine Magen-Bypass-Operation. Trotzdem handelt es sich dabei um eine Operation und einen ärztlichen Eingriff mit einer Veränderung der normalen Funktion. Trotzdem wird dies als positiv angesehen, weil der Magenballon sehr hilfreich ist, um das Gewicht zu reduzieren. Menschen die zwischen10 und 35 Kilogramm Körpergewicht abnehmen müssen, schaffen das mit einem Magenballon wesentlich einfacher.

Wie wird der Magenballon eingesetzt?

Das Gute kann vorweg genommen werden, für den Einsatz des Magenballon ist keine Operation notwendig. Der Eingriff wird ambulant im Rahmen einer Magenspiegelung durchgeführt. Durch den Schlauch der Magensonde wird der zusammengefaltete Ballon in den Magen transportiert. Dort wird er mit einer sterilen Kochsalzlösung gefüllt, das individuell gewählte Volumen liegt zwischen 400 und 700 ml. Damit ist er zu groß, um auf normalem Weg den Magen zu verlassen. Er kann weder in die Speiseröhre noch in den Dünndarm gelangen.

Der Eingriff dauert noch nicht einmal eine halbe Stunde und wird unter Einsatz eines Beruhigungsmedikamentes durchgeführt, das den Patienten in einen Dämmerschlaf versetzt. Vom Eingriff selbst bekommt man also überhaupt nichts mit. Nach einem kurzen Aufenthalt kann der Patient die Klinik auch wieder verlassen, es handelt sich also um einen ambulanten Eingriff.

Nach dem Einsetzen des Magenballon

Durch den Einsatz des Magenballon wird dem Magen stets ein gewisser „Füllstand“ suggeriert, der Patient hat also immer das Gefühl, schon halbwegs satt zu sein. Dieser Zustand ist natürlich zunächst vollkommen ungewohnt und sorgt in den ersten Tagen nach dem Einsetzen für Unwohlsein. Da dies bei jedem Patienten auftritt und nach ein paar Tagen wieder verschwunden ist, werden Medikamente gegen Übelkeit verordnet. Während dieser Zeit sollte man sich schonen und keiner körperlich anstrengenden Tätigkeit nachgehen.

Welche Erfolge sind damit zu erzielen?

Der Magenballon alleine wird durch seine Anwesenheit nur wenig Gewichtsabnahme möglich machen. Er wird aber für alle Patienten der Grund sein, das Verhalten grundlegend zu ändern. Eine Ernährungsberatung kann dabei ebenso behilflich sein, wie psychologische Unterstützung. Es kommt sehr auf die persönliche Motivation an, wie hoch der Erfolg am Ende sein wird. Er wird aber dafür sorgen, dass der Betroffene sich bereits nach einer kleinen Essensmenge satt fühlt und dem Essen viel aufmerksamer gegenüber wird. Das lästige Hungergefühl wie bei einer Diät ist bei einem Magenballon nicht vorhanden. Durch seine Anwesenheit kann der Betroffene sich viel bewusster um seine Ernährung kümmern, der Magenballon erinnert ihn ja praktisch immer daran.

Grundsätzlich kann man mit einem Magenballon nicht einfach so weiter essen wie zuvor. Nicht nur, weil der Platz im Magen nun sehr begrenzt ist, sondern auch wegen der Verträglichkeit. Grundsätzlich sollte kein Alkohol mehr getrunken werden und Milch nur in kleinen Mengen. Der Verzehr von Kalorienbomben, Süßigkeiten oder Fast Food ist natürlich nicht angebracht. Am besten wird mageres Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst und sehr wenig Nudeln, Kartoffeln oder Reis verzehrt. Getränke mit Kohlensäure werden nicht so gut vertragen.

Die Lebensweise kann mit dem Magenballon wieder so aufgenommen werden wie vor dem Eingriff. Sport ist sogar günstig, weil er ja hilft, das Gewicht zu reduzieren. Ohne Sport kann nach Erfahrungswerten nur die Hälfte der Gewichtsabnahme erzielt werden.

Ungefähr ein halbes Jahr nach dem Einsetzen wird der Magenballon wieder entfernt. Das geschieht auf die gleiche Weise wie zuvor. Ab dann ist es immer noch wichtig, dass der Patient sich bewusst für eine gesunde Lebensführung und eine gesunde Ernährung entscheidet.